Behandlungstechniken
In einer klassischen osteopathischen Behandlung verwendet der Osteopath ausschließlich seine Hände. Nach der Anamnese (Gespräch, Durchsicht von Befunden, kurze Körperbewegungstests) erfolgt die Behandlung. Mit goßteils sanften Techniken, manchmal aber auch mit kraftvollen Techniken, werden alle Körperbereiche (Kopf, Rumpf, Wirbelsäule, Arme und Beine) behandelt, die in Zusammenhang mit den Symptomen (Schmerzen, fehlende Beweglichkeit, etc.) stehen. Da der Körper aus vielen Organen (Muskeln, Gelenken, Faszien, Nerven, Blutgefäße, Lunge, Niere, etc.) besteht, die miteinander in Verbindung stehen und so wiederum größere Funktionseinheiten (Systeme) bilden, werden auch verschiedene Behandlungstechniken eingesetzt. In der Ausbildung werden aus didaktischen Gründen drei Behandlungsbereiche (visceral, cranial und perietal/strukturell) unterschieden, die jedoch nur in ihrer gemeinsamen Anwendung eine osteopathische Behandlung definieren! Es gibt Masseure, Ärzte, Therapeuten – aber auch Hausfrauen, die Wochenendkurse in Cranialer Behandlung absolviert haben und sich damit als „Craniale Therapeuten“ oder sogar auch als „Osteopath“ bezeichnen. Osteopathie ist leider kein geschützter Name. Man sollte sich jedoch immer genau informieren, ob ein Osteopath wirklich eine anerkannte Ausbildung absolviert hat. Informationen dazu finden Sie zum Beispiel auf der Seite der „Wiener Schule für Osteopathie“ Deshalb ist es falsch von Cranialer Osteopathie oder Visceraler Osteopathie zu sprechen. Die Osteopathie hat einen Ganzheitsanspruch, mit dem sie den Menschen als Körper/Geist/Seele-Einheit wahrnimmt und immer den gesamten Menschen in der Behandlung sieht. Daher stammt auch die häufige Definition:Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlung
Es folgt eine Auflistung verschiedener Techniken, die in der Osteopathie gelehrt werden, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, zumal jeder echte Osteopath in seinem Grundberuf Arzt oder Physiotherapeut ist und daher auch Techniken seines Grundberufes in seine osteopathische Behandlung einfließen lassen wird. Das ist auch einer der Gründe, warum Behandlungen bei jedem Osteopathen unterschiedlich sein können.- Muskeltechniken:
- PIR, Postisometrische Relaxation (p)
- Muskelenergietechnik nach Mitchell (p)
- Mobilisations-/Massagetechniken (SoftTissueTechnik) (p/v)
- Tenderpoint- und Triggerpointtechniken (p)
- Faszientechniken:
- Myofasziale-Release-Techniken (p)
- Fasziales Unwinding (p/v/c)
- FDM, Behandlung nach dem FaszienDistorsionsModell (p)
- Mobilisations- und Dehnungstechniken (p/v)
- Impulstechniken:
- HVLA-Techniken (Manipulationen/Thrusts) (p)
- Recoil-Techniken (p/v)
- Flüssigkeitstechniken:
- V-Spread-Technik (c)
- Lymphtechniken (p)
- Biodynamische Techniken (c)
- Pumptechniken (p/v/c)